1962   -   Es waren fotobegeisterte junge Männeraus Kappelrodeck, die sich zusammenfanden, um gemeinsam ihrem Hobby nachzugehen. Schon vorher hatten sich einige von ihnen in dem Bestreben getroffen, nicht nur zu fotografieren, sondern ihre Kreativität auch in der Dunkelkammer zu verwirklichen. Anders als heutzutage war das Fotografieren ein nicht nur teures sondern auch zeitaufwändiges Unterfangen. Und oft kam schließlich ein Ergebnis aus dem Labor, das keinesfalls den Erwartungen der Fotografen entsprach. Also bemühte man sich um einen Raum, in dem eine einfache Dunkelkammer eingerichtet werden konnte. Unter heute nicht mehr vorstellbaren Bedingungen werkelten die Fotobegeisterten bei der Einrichtung eines Kellerraumes im Josefshaus, der ihnen zur Nutzung angeboten worden war. Sogar benötigte Geräte wurden in handwerklicher Arbeit selber hergestellt – und man betätigte sich damit recht erfolgreich.
Auch Schmalfilmer gab es zu jener Zeit schon in Kappelrodeck, die sich mit Gleichgesinnten zum Erfahrungsaustausch treffen wollten, also war die Gründung eines Vereins naheliegend. Der Schmalfilmfreund Manfred Schell gab dazu den Anstoß, dann ging alles sehr schnell – und schon war am 03.12. der neue Verein, der Amateur Film- und Fotoclub Kappelrodeck (zunächst AFCK, später AFFCK genannt), im Gasthaus „Hirsch“ aus der Taufe gehoben. Man gab sich eine Satzung, wählte eine Vorstandschaft, bestehend aus Manfred Schell als 1. Vorstand, Fritz Vogel als Schriftführer und Hugo Nagel als Kassier und stieg gleich richtig in die Vereinstätigkeit ein, indem man Farbdias und Schmalfilme vorführte.

1963   -   Am 07.01 war die erste Zusammenkunft nach der Gründung und im neuen Jahr, bei der mit Manfred Klumpp und Erwin Schmatzer schon zwei neue Mitglieder aufgenommen wurden. In der Folgezeit traf sich die Gemeinschaftmehrmals im Monat zu Clubabenden, zeigten Schmalfilme und Diaserien von Reisen und aus der Umgebung, und das mit großem Erfolg, denn neue Mitgliederschlossen sich dem Verein an. Wie gut die Arbeit der AFCK-Mannschaft während der folgenden Wochen ankam beweist die Tatsache, dass der Kappelrodecker Gemeinderat nach seiner Sitzung am 04.03. vollzählig am Vortragsabend des jungen Vereins im Gasthaus „Hirsch“ teilnahm. Das Bestreben „…die Clubmitglieder in der Fotokunst weiterzubilden und die Schönheit der Heimat im Bild festzuhalten, um sie der Öffentlichkeit zu zeigen …“ trug Früchte, und mit der Vorführung der „Ortschronik 1962“ war der Grundstein für die weitere Arbeit auf diesem Gebiet – und das über Jahrzehnte hinweg – gelegt.
Die Mitgliederzahl wuchs in der folgenden Wochen und Monaten stetig, die Gemeinde gewährte eine finanzielle Unterstützung und freundschaftliche Bande zu den Film- und Fotofreunden Bühl wurden geknüpft.
Die Clubabende fanden zu jener Zeit noch nicht so häufig statt, ein- bis zweimal im Monat etwa, aber immer mit Vorführungen, bei denen schließlich die Idee reifte, derartige Veranstaltungen für die Kurgäste des Ortes anzubieten, weshalb man sich bald traf, um einen entsprechenden Diavortrag zusammenzustellen. Nach der Sommerpause wurde dann die erste derartige Vortagsveranstaltung für Kurgäste durchgeführt, mit so gutem Erfolg, dass sie noch zweimal wiederholt wurde – leider jedoch nicht mehr mit dem gewünschten Ergebnis. Zwar war die Zuschauerresonanz auf die gezeigten Diaserien und Filme sehr positiv, es gab viel Applaus, aber das Ergebnis der anschließend durchgeführten Sammlungen wurde immer spärlicher, „… so dass uns die Lust dazu verging…“, denn es wurde ja „… auch der Zweck verfolgt, etwas in die Kasse zu bringen.“
Eine „Welturaufführung“ fand am 23.09 statt, als der Foto- und Film-Club Kappelrodeck den Schmalfarbfilm „Hex vom Dasenstein“ mit Tonunterlegung präsentierte. Das Werk war im Zusammenwirken von Kellermeister, Geschäftsführer und Genossenschaftsvorstand der Winzergenossenschaft mit den Kappelrodecker Schmalfilmern entstanden und wurde so begeistert aufgenommen, dass es noch mehrere Wiederholungsvorstellungen gab.
Die erste Generalversammlung nach der Gründung fand am 25.11. im Gründungslokal statt, der Club verfügte noch nicht über eigene Räumlichkeiten. Es gab mit Franz Schneider einen neuen 1. Vorstand, einen zweiten Vorsitzenden namens Herbert Walter, einen Gerätewart Manfred Klumpp und eine Satzungsänderung, wonach Jugendliche von 14 – 17 Jahren als beitragsfreie „Zöglinge“ geführt wurden und Jugendliche ab 17 Jahren als Mitglied aufgenommen werden konnten. Mit dieser Versammlung endete dann auch das Clubjahr der Fotofreunde.

1964   -   Die erste Arbeit im neuen Jahr war das Drehen eines Farb-Tonfilms über das heimatliche Brauchtum um die Zeit der Jahreswende. Auf dem „Bonifatius-Hof“ fanden die Dreharbeiten statt, neben einem Kameramann waren auch ein Tontechniker mit dem Tonbandgerät sowie zwei Beleuchtungsassistenten im Einsatz. Innerhalb von vier Stunden kamen dabei der Nikolaus, das Christkind, die Schnitzsinger und die Heiligen Drei Könige zu den Hofbewohnern, was besonders die Kinder in Verwirrung stürzte.
Zu jener Zeit konnten interessierte Vereine von Geräteherstellern und bedeutenden Fachfirmen fertige Vorträge für ihre Mitglieder ausleihen, wovon auch der Kappler Club in der folgenden Zeit regen Gebrauch machte und diese Lehrvorträge häufig zeigte. Allerdings erwies man sich manchmal der doch recht komplexen Materie nicht ganz gewachsen und urteilte anschließend, dass der Vortrag „… für uns Laien etwas zu kompliziert war.“
Bei der traditionellen Kappler Fasnacht wurde der neue Verein recht schnell aktiv, führte bei Schudiversammlungen Bild- und Filmmaterial aus früheren Jahren vor, und die Fasnachtsumzüge wurden auf Film aufgenommen.
Das Frühlingswetter lockte die Fotografen hinaus in die blühende Natur, bei einer Fotowanderung in die Umgebung mit stärkender Einkehr wurden zahlreiche Bilder geschossen und eine Tradition begründet, die bis in die heutigen Jahre die Clubmitglieder immer wieder auf Fotoexkursionen hinaus in die Natur führte.
In der Folgezeit verbrachte man Clubabende in wechselnden Lokalitäten der Gemeinde mit Leihvorträgen, Lehrveranstaltungen, Dia- und Filmvorführungen, letztere auch immer wieder für die Kurgäste. Örtliche Ereignisse wurden im Bild oder Film festgehalten und damit der Nachwelt bewahrt. Im Spätjahr ging dem Club ein schon lange gehegter Wunsch in Erfüllung: „In großzügiger Weise hat uns die Gemeindeverwaltung in der Mittelschule im Keller zwei sehr gut geeignete Räume für unsere Arbeit zur Verfügung gestellt“, lesen wir im Protokollbuch jenes Jahres. Einer der beiden Räume sollte als Labor dienen, der andere als Vorführraum genutzt werden, wozu etliche Arbeitsstunden der Mitglieder aufgewandt wurden, um den Raum mit Fußboden, Vorhängen, Arbeitstisch und zwei Schränken auszustatten. Am 27.10. konnte die erste offizielle Zusammenkunft im eigenen Club-Raum stattfinden, „herrliche Urlaubsfilme aus den Bayerischen Bergen“ wurden vom Film- und Foto-Club Achern gezeigt.
Nur einen Monat später verlor der Club bereits sein erstes Gründungsmitglied durch Tod, worüber große Erschütterung herrschte.
Zur Vorbereitung der Generalversammlung am 21.12. wurde nach einer Bestandsaufnahme die folgende Inventarliste des Clubeigentums erstellt:
1 Leinwand 2 x 2 m, Wert 475,00 DM; ein Projektionstisch, Wert 99,00 DM; eine Schmalfilmkamera Bolex PII, Wert 945,00 DM; ein Arbeitstisch; 20 Stühle, Wert 100,00 DM; eine Garnitur Vorgänge, ein Wandschrank, zwei Stück Kleiderablagen, fünf Stück Dia-Magazine à 30, eine Deckenleuchte.
Die Generalversammlung brachte einen erneuten Wechsel in der Vorstandschaft, denn Gerhard Hund wurde neuer 2. Vorstand, weitere Veränderungen gab es nicht. Jedoch wurden wichtige Dinge besprochen, denn man beschloss, zukünftig regelmäßige Arbeitsabende durchzuführen und wollte im Kolpinghaus in Freiburg ein Labor für die Film- und Bildentwicklung besuchen, um sich Anregungen für ein eigenes Labor zu holen. Mit der Generalversammlung beschloss der Club ein Jahr der positiven Entwicklung, in dem auch erstmalig die Mitwirkung an der Adventsfeier der Gemeinde für ihre alten Bürger erfolgte, woraus sich ebenfalls eine stetige Praxis entwickelte.

1965   -   Die erste Aktion im neuen Jahr war die Fahrt zur Besichtigung des Labors in Freiburg, wo die Kappler Gruppe laut Protokoll „interessante Sachen zu sehen bekam“.
Weitere Clubabende wurden mit Dia- und Filmvorführungen von Mitgliedern und Clubfreunden gestaltet, wobei sowohl Reisen in ferne Länder als auch Dinge aus dem täglichen Umfeld, der heimischen Natur und dem Clubleben Gegenstand der Präsentationen waren. Auch beschäftigte man sich immer wieder mit der Idee, den Kurgästen „… etwas zeigen zu können“. Zur Blütezeit lockten wieder viele Naturmotive, doch Regen machte mehrmals alle Pläne für fotografische Wanderungen zunichte. Dafür gelang es, aus den Filmaufnahmen verschiedener Mitglieder einen Fasnachtsfilmzusammenzustellen, der nachträglich vertont wurde und im Clubraum vor beachtlicher Zuschauerzahl seine Uraufführung erlebte.
Wie das Protokollbuch berichtet, war es „… während der Sommermonate ziemlich ruhigim Club …“, allerdings machten sich der 2. Vorstand und der Kassier viel Arbeit, da sie für die Kurgäste Schmalfilme vorführten beziehungsweise Musik machten, wodurch die Kasse „etwas aufgefrischt“ wurde.
Das Winterprogramm beinhaltete wiederum Leihvorträge, nicht nur zu fototechnischen Themenkreisen sondern auch zu Reisethemen, wobei allerdings der Besuch - gerade der Mitglieder, aber auch der Vorstandschaft –laut Protokollbuch doch manchmal sehr zu wünschen übrig ließ. Die Mitwirkung bei der Adventsfeier für alte Mitbürger war schon eine Selbstverständlichkeit, gezeigt wurde die vertonte „Ortschronik 1965“, ebenso wie die Eigenproduktion des Clubs über heimisches Brauchtum um die Weihnachtszeit, beide Filme „… kamen bei den alten Leuten sehr gut an …“
Zur Mitwirkung bei der Ausgestaltungeines überörtlichen Webeprospektes zur Ankurbelung des Fremdenverkehrs hatte der Geschäftsführer des Verkehrsvereins eingeladen, die Kappler Fotofreunde legten 230 geeignet erscheinende Farbdias vor, aus denen zunächst 27 in die engere Wahl für das Druckwerk kamen. Die endgültige Auswahl sollte später noch getroffen werden.
Das Vereinsjahr neigte sich seinem Ende zu, der Generalversammlung war für den 29.12. terminiert und bescherte dem rührigen Verein eine völlig neue Vorstandschaft, denn Manfred Klumpp wurde 1. Vorstand, Fritz Vogel 2. Vorstand, Herbert Walter übernahm das Amt des Schriftführers, Hugo Nagel blieb Kassier und Manfred Schell bekam die Verantwortung für die Geräte und den Fachbereich „Schmalfilm“ übertragen. Der bisherige Vorstand Franz Schneider wurde zum Ehrenvorstand ernannt. Soweit – so gut, doch das war noch nicht alles bei dieser Generalversammlung, denn es wurde beklagt, dass der Verein finanziell noch auf sehr schwachen Füßen steht,dass der Besuch der Clubversammlungen und -veranstaltungen seitens der Mitglieder nicht den Erwartungen entsprach und die interne Arbeit nicht sehr erfolgreich war. Außerdem war im Verlauf der Vorstandswahl eine recht heftige Diskussion entbrannt, die dem Film- und Foto-Club Kappelrodeck fast den „Todesstoß“ versetzt hätte. Nur dem nachdrücklichen Bemühen einiger Mitglieder eine Blamage vor der gesamten Gemeinde zu verhindern ist es zu verdanken, dass dem Verein nicht das Todesurteil gesprochen wurde. So ist es nicht verwunderlich, dass der neue 1. Vorsitzende abschließend die Mitglieder nachdrücklich darum bat, alle Streitigkeiten beiseite zu legen und im kommenden Jahr wieder gut zusammenzuarbeiten.

1966   -   Drei Tage alt war das neue Jahr, und schon trafen sich die Mitglieder des AFFCK, um den für Laborzwecke vorgesehenen Kellerraum im Mittelschulgebäude auszuräumen. Es war vorgesehen, den Raum zu unterteilen, um einen Teil als richtige Dunkelkammer zu nutzen, während der andere Teil als allgemeiner Arbeitsraum gedacht war. Damit hatte sich der Club ein ehrgeiziges Ziel gesetzt, „… und die Arbeiten wurden mächtig vorangetrieben“.
Die Kontakte zum Film- und Foto-Club Achern wurden weiter gepflegt, gegenseitige Besuche und auch Mitwirkung an Clubabenden gab es des Öfteren. Daneben wurden Film- und Diaabende durchgeführt, auch die Leihvorträge hatten ihren Platz im Programm und Dia-Serien zu bestimmten lokalen Ereignissen wurden gemeinschaftlich zusammengestellt. Da der Gemeinderat einen Zuschuss von 300,00 DM bewilligt hatte, konnte die Anschaffung von Projektionsgeräten in Angriff genommen werden. Diese Geräte durften sich Mitgliede für private Nutzung ausleihen, wofür allerdings eine Leihgebühr fällig wurde, die als Rücklage für Ersatzteilbeschaffungen, besonders Projektionslampen, dienen sollte.
Auch in Bühl gab es einen Fotoclub, bei dem sich Kappler Mitglieder über verschiedene Dinge informierten, auch schloss man weitere freundschaftliche Kontakte nicht aus. Auf fester Basis stand die Freundschaft mit Achern, und am 15.03. gestaltete der AFFCK dort einen Clubabend mit Film- und Diabeiträgen, an denen jedoch einzelne Acherner Mitglieder“… heftig Kritik übten“.
Viel stärker als heutzutage war der Club in der Öffentlichkeit aktiv, es schien in jenen Jahren ein stärkeres Gefühl für das Allgemeinwohl ausgeprägt gewesen zu sein, denn immer wieder veranstaltete man in Gasthäusern der Gemeinde Vortragsveranstaltungen mit Dia und Film für die Bürger, die Kurgäste und befreundete Vereine. Auch die Arbeit im Club beruhte sehr stark auf gemeinschaftlich durchgeführten Projekten, die dann wiederum der Allgemeinheit zugutekamen. Immer wieder bemühten sich die Mitglieder, für die Fremdenverkehrssaison ein attraktives Auswahlprogramm zu gestalten,beispielsweise entstand vor diesem Hintergrund auch ein „Kirschwasserfilm“.
Im Grunde beschäftigte sich der gesamte Club in gemeinsamer Arbeit und Verbundenheit das Jahr über mit den gleichen Dingen: mit der Zusammenstellung und eventuellen Vertonung von Dia-Vorträgen, mit dem Schneiden und Vertonen von Schmalfilmen, mit Vorführungen für die Kurgäste, Busreisende und die eigene Bevölkerung, aber auch mit dem weiteren Ausbau und der Vervollkommnung der Clubräume. Des Weiteren fanden auch Fotowanderungen und am 24.04. ein Ausflug mit Familienangehörigen ins Kinzig- und ins Gutachtal statt, bei dem markante alte Bauernhäuser „… von allen Seiten und in allen Variationen …“ fotografiert wurden.
In jenen Tagen brachten Altmaterialsammlungen den Vereinen willkommene Stärkung der Kassen, so dass auch der Fotoclub zwei Mal in diesem Jahr die Mühen einer derartigen Sammlung auf sich nahm und jeweils einen Lastwagen der Firma Scheibelmit Altpapier bis „unter die Plane vollstampfte“.
Insgesamt schien das Clubleben harmonisch zu verlaufen, doch unter der Oberfläche brodelte es. Zwei aktive Mitglieder verhielten sich offenbar nicht satzungskonform, „… arbeiteten gegen die Prinzipien des Clubs“. Es muss unschöne Dinge innerhalb des AFFCK gegeben haben, die wohl auch in die Öffentlichkeit getragen wurden, es gab Briefe per Einschreiben, Fristsetzungen und schließlich in Konsequenz das Ausscheiden besagter Mitglieder.
Die regelmäßig und in großer Zahl durchgeführten Dia- und Filmabende Kurgäste und Einheimische in wechselnden Gasthäusern des Ortes litten zum Leidwesen der Clubverantwortlichen unter schwachem Besuch, aber auch die Mitglieder besuchten die Clubzusammenkünfte doch eher spärlich. Nachdem die Reisesaison Mitte September beendet war, endeten auch die Vorträge für die Feriengäste, und der Club beschäftigte sich verstärkt mit sich selbst, indem wieder Leihvorträge auf dem Programm standen, die der fotografischen Fortbildung der Mitglieder dienen und den fachlichen Blick schärfen sollten. Darüber hinaus wurde eigenes Film- und Bildmaterial bearbeitet, zu Vorträgen gestaltet und intern für Mitglieder und Gäste vorgeführt. Allerdings fanden sich zu derartigen Veranstaltungen meist nicht viele Zuschauer ein, von einzelnen Ausnahmen abgesehen. Aber immer öfter luden Kappelrodecker Vereine den Film- und Fotoclub zu sich ein, um Dias oder Filme zu zeigen.
Anlässlich einer Aussprache der Mitglieder wurde der Vorschlag eingebracht, den Film- und Fotoclub als Verein eintragen zu lassen, was dann auch bei der nächsten Generalversammlung einstimmig beschlossen wurde. Diese fand in Anwesenheit von Bürgermeister Erich Hausmann und 15 Mitgliedern am 17.12. im Gasthaus „Rebstock“ statt. Die bei solchen Anlässen üblichen Regularien verliefen ohne Probleme, und die Wahlen zur Vorstandschaft bestätigten deren Mitglieder in ihren Ämtern. Der Kassenbericht vermeldete, dass der Verein auf Unterstützung angewiesen war, denn die Einnahmen bei den Vorführungen reichten nicht aus, die Kosten für Gerätebeschaffung zu decken. Der Schultes sicherte dem Club aber finanzielle Unterstützung seitens der Gemeinde zu, als Dank für die wertvolle Chronistenarbeit in Film und Bild. Der 1. Vorsitzende appellierte an alle Mitglieder, regelmäßig am Clubleben teilzunehmen, die Veranstaltungen zu besuchen und im Zusammenstehen die gemeinsame Arbeit voran zu bringen. Auch wollte man sich einer größeren Vereinigung, dem „Deutschen Amateur-Fotografen-Verband“ anschließen, um sich zukünftig an Wettbewerben beteiligen und vom Austausch der Wandermappen Gebrauch machen zu können.
Die Mitgestaltung und „Verschönerung“ des Altennachmittags in der Turnhalle beendete das Vereinsjahr.

1967   -   Mit einem spärlich besuchten Leihvortrag begann das neue Jahr, das schon bald die Mitglieder bei der Arbeit in der clubeigenen Dunkelkammer sah, wo „… eifrig Filme entwickelt und Abzüge angefertigt …“ wurden.
Die Fasnachtszeit nahte, mit Filmvorführungen wollte der Club die Bevölkerung darauf einstimmen, um dann selbst während der närrischen Tage mit Aufnahme-Teams aus Mitgliedern die durch die Lokale ziehenden Schudigruppen im Film festzuhalten.Und schon am 11.02. bekam die Kappler Bevölkerung im vollbesetzten „Rössel“-Saal das Ergebnis zu sehen, das dem Club große Anerkennung und viel Lob einbrachte.
Auch in den weiteren Wochen musste viel Arbeit auf die termingerechte Fertigstellung von Filmen für die Ortschronik und vom MGV-Liederkranz-Stiftungsfest verwendet werden. Doch leider verweigerte die Vorstandschaft des Turnvereins dem AFFCK die Benutzung der Turnhalle für die Uraufführung dieser in mühevoller Arbeit entstandenen Streifen. Doch Pfarrer Dr. Bayer überließ dem Club „in großzügiger Weise“ den Josefsaal, so dass die 80 Zuschauer voll auf ihre Kosten kommen konnten.
In der nächsten Vorstandssitzung am 30.03. meldete sich der Verein zum 01.04.1967 mit neun Mitgliedern, darunter zwei Jugendliche, beim „Verband Deutschen Amateur-Fotografen-Vereine e. V.“ mittels ausgefüllter Beitrittserklärung an und fragte sogleich auch wegen eines Mitgliederausweises nach. In Vorgriff auf die kommenden Monate plante die Vorstandschaft einen Besuch der Bundesgartenschau in Karlsruhe, die fotografische Ausbeute mehrerer Besuche in Kleingruppen sollte in eine Diaschau münden.
Dunkelkammerarbeit, Leihvorträge, Darbietungen von Clubmitgliedern und Begegnungen mit auswärtigen Fotofreunden bestimmten den Ablauf der folgenden Zeit. Daneben wurde fleißig an Diavorträgen gearbeitet, neue wurden erstellt, bestehenden wurden ergänzt, umgestaltet und erweitert.
Interessant gestaltete sich für die Kappler ein Besuch bei den Freunden in Achern, denn sie vermittelten nicht nur Wissenswertes „… auf dem Gebiet der schwarz-weiß-Fotografie, des Entwickelns und Kopierens“ sondern auch die betrübliche Erkenntnis, dass bei diesem Verein die aktive Teilnahme der Mitglieder am Clubleben ebenso ein „Übelstand“ ist wie in Kappelrodeck.
Dann begann die Kappelrodecker Fremdenverkehrssaison, am 08.06. fand im Gasthof „Zum Prinzen“ der erste Vortag für Kurgäste statt, und es war ein betrüblicher Start, denn lediglich 12 Zuschauer hatte sich eingefunden. Doch die folgenden Veranstaltungen konnten steigende Besucherzahlern vermelden. Offenbar hatte sich die hohe Qualität der gezeigten Filme und Diaschauen unter den Fremden herumgesprochen, denn das Protokollbuch berichtet von durchweg mehr als 20 Gästen.
Auf den 20.08.war eine Vorstandssitzung terminiert, bei der zahlreiche Probleme erörtert wurden. So sollte ein neuer PVC-Fußboden die schädliche Staubaufwirbelung in der Dunkelkammer beenden, da das nötige Geld dafür fehlte, wollte man bei der Gemeinde um Zuschuss bitten. Auch sollte der Informationsdienst einer großen Fotoartikelfirma wegen weiterer Leih- Dia-Vorträge angeschrieben werden, und eine wichtige Mitgliederversammlung wurde anberaumt.
Der Termin der Versammlung kam, aber viele Mitglieder leider nicht. Ein Tagesordnungspunkt war die verstärkte Hinwendung zur schwarz-weiß-Fotografie mit entsprechender Laborarbeit, als Mitglied im VDAV wollte man bei Wettbewerben Flagge zeigen und sich entsprechend darstellen. Eine weitere wichtige Regelung wurde für das Clubleben getroffen, denn künftig sollten Zusammenkünfte in 14-tägigem Abstand stattfinden, um die gesteckten Ziele erreichen zu können. Auch konnte der 1. Vorsitzende berichten, dass die Anfrage an den Informationsdienst die Zusage erbrachte, im Herbst sieben Dia-Vorträge und zwei Schmalfilme ausgeliehen zu bekommen.
Diese und weitere Vorführungen von Mitgliedern, auch von den Acherner Freunden, waren zwar alle sehr interessant und lehrreich, aber selten gut besucht. Kamen etwa 20 Besucher, so wurde dies im Protokoll als „sehr beachtlich“ vermerkt, festgehalten wurde aber auch, dass die Bildqualität mancher Serien und Filme nicht überzeugend war und die Firma damit „keine Ehre einlegen“ konnte.
In der Zeit von September bis November wurde der hintere Aufenthaltsraum mit Dunkelkammer „schwer umgekrempelt“, ein PVC-Boden wurde verlegt, die Wände wurden frisch gestrichen und noch viele weitere Kleinarbeiten wurden erledigt. Danach herrschte große Freude, und die Arbeit ging noch einmal so gut vonstatten.

Zur Aufbesserung der „kranken Kasse“ wurden im Verlauf des Spätjahres mehrere Altpapiersammlungen durchgeführt, besonders beim Arbeitgeber eines Mitglieds konnte man gut laden.
Kurz vor Jahresschluss bot der letzte Leihvortrag Interessantes aus Holland in hervorragender Qualität, bei spärlichem Besucherzuspruch.
Die Generalversammlung am 16.12. im Gasthaus „Rebstock“ in Furschenbach versammelte außer der Vorstandschaft nur wenige Mitglieder und den Bürgermeister der Gemeinde zu den Rechenschaftsberichten und Wahlen. Einmütig stellte man fest, dass das abgelaufen Jahr arbeitsreich gewesen sei und der Club sich in steter Aufwärtsentwicklung befinde. Da dies auch weiter so bleiben sollte sah man keinen Grund, bei den Wahlen an der Zusammensetzung der Vorstandschaft etwas zu ändern, allerdings entsprach man einem Antrag, den Gesamtvorstand nunmehr auf die Dauer von zwei Jahren zu wählen. In geselliger Kameradschaft endete die Versammlung mit der von Manfred Schell gezeigten „Ortschronik 1967“.
Filmvorführungen beim Altentag in der Turnhalle beendeten ein wiederum arbeitsreiches Jahr der 21 Mitglieder des AFFCK.

1968   -   Die ersten Monate des Jahres waren mit vielfältigen Aktivitäten ausgefüllt, denn bei örtlichen Vereinen zeigte manFilme, besuchte eine Fotoschau in Esslingen, die Bundesfotoschau in Stuttgart und die Landesfotoschau in Offenburg, erstellte aus den bei den Besuchen gemachten Dias einen Vortrag, welcher wiederum im Clubraum vorgeführt wurde.
Die eigenen Räumlichkeiten hatten bei den Clubverantwortlichen einen hohenStellenwert, stetig arbeite man an der Erweiterung der Dunkelkammer und der Verbesserung der Ausstattung.
Das wiederum führte zu einer verstärkten Nutzung der Dunkelkammer, so dass Absprachen erforderlich wurden, ein Nutzungsbuch geführt werden sollte und bei Beschädigungen an Geräten Schadenersatzleistungen eingefordert wurden. Verbrauchsmaterialien hatte sowieso jeder Nutzer selber zu bestreiten, kann man im Protokoll nachlesen.
Aufgrund der schlechten Erfahrungen mit den Veranstaltungen für die Fremden und die Kurgäste über die Ferienzeit hinweg befand man in einer Vorstandssitzung, „… dass es sich nicht lohnt, die ganze Arbeit des Geräteaufbauens und Abbauens.“ Damit war ein Kapitel in der Clubarbeit abgeschlossen.
Aber für die örtlichen Vereine wollte man weiterhin aktiv sein und ihre Feste, Jubiläen oder sonstige Veranstaltungen mit Filmaufnahmen dokumentieren.
Die Herbstwochen und -monate brachten die Zeit der Leihvorträge, bereitgestellt von verschiedenen Firmen, die auf dem Gebiet der Fotografie mit ihren Randbereichen tätig waren. Dazu lud man auch benachbarte Fotoclubs aus Oberkirch und Offenburg ein, deren mitgebrachte Bilder anschließend in einer Aussprache mit Erfahrungsaustausch „… begutachtet, besprochen und kritisiert …“ wurden. Die fachmännischen Erläuterungen zu einzelnen Aufnahme- und Entwicklungstechniken machten dabei auf die Kappler Clubmitglieder „sehr viel Eindruck“, und „ein gegenseitiger Besuch mit Gedankenaustausch wurde von allen sehr begrüßt“.
Kappelrodeck war stolz auf seine junge Bürgertochter Gisela Zeferer, die zur Badischen Weinkönigin gekürt worden war. Ihr zu Ehren veranstaltete die ganze Gemeinde vom 19. bis 21. Oktober ein großes Winzerfest, an dem sich der AFFCK mit einem Weinbrunnen auf dem Platz vor der örtlichen Sparkasse beteiligte. Das Protokoll sagt aus, „… die ganze Sache war sehr Erfolg versprechend, schon am ersten Abend, die weindurstigen Seelen ließen sich trotz des kalten Wetters nicht abhalten, sich dem edlen Nass zu widmen“.
Die Zeit bis zur Generalversammlung am 14.12. wurde mit Leihvorträgen und Vorführungen bei örtlichen Vereinen ausgefüllt.
Der Schriftführer merkt zum Jahresende an, dass es ihm nicht immer möglich war, an allen Arbeits- und Vortragsabenden teilzunehmen, dass aber weniger Protokollberichte nicht den Rückschluss auf nachlassende Vereinstätigkeit zulassen. Im Gegenteil: „Was im Einzelnen innerhalb des Clubs geschehen ist und geleistet wurde, tritt nach außen hin nicht so sehr in Erscheinung. Besonders hervorheben möchte ich die Arbeit, die von unseren handwerklichen Mitgliedern und Helfern beim Ausbau der Clubräume mit Dunkelkammer geleistet wurde. Andere Fotoclubs würden uns beneiden, solch gastliche und gut ausgestattete Räume zu besitzen. Die Vereinsarbeit soll auch weiterhin unter dieser kameradschaftlichen Zusammenarbeit vorangetrieben werden“, lesen wir im Protokollbuch.
Die Generalversammlung am 14.12. im Gasthaus „Rebstock“ in Furschenbach bestätigte diese Aussagen des Protokollführers. Nach dem Rückblick in Form der Tätigkeitsberichte richtete man den Blick nach vorne und beschloss regelmäßige 14-tägige Zusammenkünfte sowie einen monatlichen Vereins-Vortragsabend. Zusätzlich könnten je nach Bedarf zusätzliche Dunkelkammerabende eingelegt werden. Zur Weiterbildung sollte Fotofachliteratur angeschafft werden und man wollte die Jugendarbeit mehr in den Vordergrund rücken. Auch vereinbarte man, für Fachfragen zur Dunkelkammerarbeit externe Referenten zu holen. Dem 1. Vorsitzenden Manfred Klumpp war es ein großes Anliegen, die Mitglieder zu stärkerem Engagement zu bewegen und er richtete eindringliche Appelle an einige von ihnen. Mit der Vorführung der „Ortschronik 1968“ und von Dia-Serien wurde eine harmonisch verlaufene Versammlung beendet, mit einem Filmvortrag beim Altentag in der Turnhalle endeten dann die Clubaktivitäten dieses Jahres.

1969   -   Bevor die erste Vorstandssitzung des Jahres am 24.02. die Weichen für die kommenden Monate stellte, war der Club mit einem Filmvortrag bei der Generalversammlung der Frauengemeinschaft aktiv, Günter Nock und Fritz Vogel zeigten die „Ortschronik 1968“.
Die Planung für das laufende Jahr sah als Höhepunkt einen großen Filmabend für die einheimische Bevölkerung vor, daneben sollte ein Mitgliederfotowettbewerb in schwarz-Weiß-Fotografie ausgeschrieben werden und man beschloss, die Ortschronikfilme nur noch im Super-8-Format zu drehen. Ferner sollten wieder Leihvorträge angefordert werden.
Am 24.03. war es dann soweit, Manfred Klumpp konnte als Vorsitzender zahlreiche Besucher zum großen Filmabend in der Turnhalle willkommen heißen, unter ihnen den Bezirksvorsitzenden des VDAV aus Offenburg, die Badische Weinkönigin Gisela Zeferer, Bürgermeister Erich Hausmann, Gemeinderäte und Vereinsvorstände. Unter der Regie von Manfred Schell begann der Filmabend mit Aufnahmen vom 100. Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Kappelrodeck mit dem gesamten Festablauf, angefangen mit den Wettkämpfen über Bankett, Festzug und Festakt bis hin zur Einweihung des neuen Gerätehauses. Sehr eindrucksvoll war der Film von der Krönungsfeierlichkeit der Badischen Weinkönigin in Breisach und vom Empfang durch die Heimatgemeinde in einem Festakt in der Turnhalle, aber auch von dem ihr zu Ehren veranstalteten Winzerfest mit einem Festzug, bei dem die farbenfrohen, geschmückten Wagen im Film so richtig zur Geltung kamen. Zu guter Letzt erinnerte der Film von der Fasnacht 1969 an schöne Begebenheiten während der Schudiabende und Umzüge.
Der gute Besuch dieser „Großveranstaltung“ erfreute Vorstandschaft und Mitglieder gleichermaßen. Mit mehreren Leihvorträgen wurden die folgenden Wochen gestaltet, der Andrang dazu hielt sich jedoch wieder in Grenzen, obwohl die meisten als „lehrreich und sehr interessant“ eingestuft wurden. Daneben gab es natürlich noch die individuelle Nutzung der Dunkelkammer durch die aktiven Fotografen, einige der insgesamt 24 Mitglieder wurden jedoch vom Vorstand als eher passiv bewertet. Was auch die allgemeinen Arbeiten im Club betraf, denn öfters weist das Protokoll darauf hin, dass es immer wieder dieselben waren, die zur Arbeit antraten.
Im September wagte sich der Club in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsbüro wieder an einen Vortagsabend für Kurgäste. Aber die Veranstaltung hatte mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die Organisation durch das Verkehrsbüro klappte nicht richtig, und so musste der Club mit 50 wartenden Besuchern erst einmal einen Vorführraum suchen, der schließlich auch im alten Schulhaus gefunden wurde. Lohn der ganzen Mühen war ein vom Verkehrsverein pauschal gezahlter Betrag von 25,00 DM – es blieb dann auch bei diesem einen Vortrag in der Sommersaison des Jahres 1969. Erfolgreicher widmete man sich in der Folgezeit der Dunkelkammerarbeit, bis die Winzerkirwe die Mitglieder zum Arbeitseinsatz im Weinbrunnen am Marktplatz rief, mit einem durchaus erfreulichen Schlussergebnis.
Erfolgreich und in finanzieller Hinsicht unabdingbar waren auch die Altpapiersammlungen, die speziell durch die Zusammenarbeit mit örtlichen Firmen der Kasse recht gut taten, denn größere Einnahmen hatte der Club nicht zu verzeichnen, hingegen mussten Geräteinstandhaltungen sowie laufende Ausgaben bestritten werden.
Weitere herausragende Ereignisse sind nicht protokolliert, lediglich die alljährliche Mitgestaltung der vorweihnachtlichen Feierstunde für die alten Mitbürger wurde noch vermerkt, bevor der Schriftführer seine Aufzeichnungen des Jahres 1969 schloss.

1970   -   Mit Neuwahlen bei der Generalversammlung am 10.01. im Gasthaus „Rebstock“ in Furschenbach startete der AFFCK in das neue Jahr. Die Berichte der Ressortleiter wurden positiv aufgenommen. Bürgermeisterstellvertreter Nikolaus Maier überbrachte Grüße und die Zusage der Gemeinde, für die Belange des Clubs immer ein offenes Ohr zu haben. Die von Herrn Maier als Wahlleiter durchgeführten Vorstandswahlen erbrachten Veränderungen, denn Kassier Hugo Nagel, seit Gründung des Vereins in dieser Funktion tätig, trat nicht mehr an, ihm folgte Günter Nock im Amt, als neuer Gerätewart wurde Eugen Vogel gewählt, die übrigen Positionen blieben unverändert. Die Versammlung beschloss, mit der Arbeit in bewährter Weise fortzufahren, Neuerungen gab es nicht.
Die Leihvorträge spielten weiterhin einen nicht unbedeutende Rolle im Clubleben, wenngleich die Resonanz der Mitglieder sehr zu wünschen übrig ließ. Bis in den März hinein bildeten einige dieser Dia-Vorträge wesentliche Programmpunkte. Dann aber wendete sich der Club verstärkt seinen Acherner Fotofreunden zu, gestaltet daselbst einen Teil des Programms und gratulierte wenig später mit einem Präsent zum 10-jährigen Jubiläums des Acherner Film- und Fotoclubs.
Am 03. Mai statteten 12 Mitglieder des AFFCK der Landesfotoschau in Stuttgart einen Besuch ab. Man war nämlich im Club stets bemüht, aus Vorbildern zu lernen, Erfahrungsaustausch zu betreiben und dazu zu lernen.
Ein weiterer Höhepunkt im Jahr wurde durch einen Diavortrag im Feuerwehrgerätehaus am 01.07. markiert. Mitglieder und Bevölkerung wurden eingeladen, dazu die Fotofreunde aus Oberkirch, Offenburg und Achern, denn Herr Grimm von den Acherner Amateuren zeigte ein Länderkaleidoskop durch die vier Jahreszeiten“. Der Vortrag führte durch die vier Jahreszeiten der einzelnen Provinzen Jugoslawiens, an den Neusiedler See und in die Rheinebene und zeigte „… ausgezeichnete und lehrreiche Bildausschnitte aus der Natur mit all den landschaftlichen Reizen und Schönheiten …“. Anschließend gab es aufschlussreiche Gespräche mit den Vertretern der auswärtigen Clubs, und es wurde ein engerer Kontakt zum Erfahrungsaustausch vereinbart. Außerdem sollte zum Spätjahr hin ein Fotowettbewerb unter den vier Clubs ausgeschrieben werden, dessen Details schon festgelegt wurden, und man erwartete sich davon eine „Ankurbelung der Vereinsarbeit“.
In die Schweiz ging es für die Clubmitglieder im August, zumindest in Bildern, denn Karl Hodapp, Hobbyfotograf und seit einigen Jahren in der Schweiz lebend, zeigte im Josefsaal bei einer Versammlung der Kolpingfamilie und des AFFCK eine ganze Serie schöner Farbdias und ließ die Anwesenden an Bergtouren teilnehmen, bei denen die „… Schweizer Bergschönheiten von Karl Hodapp mit großem Wagemut aufgenommen wurden.“
Das große Weinfest und die damit verbundene Arbeit im Weinbrunnen vor der Sparkasse waren für die Clubmitglieder scheinbar selbstverständlicher Teil des Jahresablaufs, so dass das Protokoll dazu keine weiteren Erläuterungen gibt. Auch über den Ertrag dieser Tage ist nichts überliefert.
Dafür berichtet das Protokollbuch ausführlich von einem clubinternen Dia-Abend am 26.10., bei dem Fritz und Eugen Vogel zunächst den farbenprächtigen Umzug beim Weinfest in Bildern noch einmal ablaufen ließen, danach führte eine Serie nach Südtirol und an den Bodensee. Auch Bilder von einer Kletterpartie in den Battertfelsen bei Baden-Baden und zum Abschluss eine vertonte Dia-Bildschau von einer Wallfahrt nach Maria Einsiedeln in der Schweiz kamen zur Aufführung. Dieser Abend muss sehr beeindruckend gewesen sein, denn ein neues Mitglied konnte für den Club gewonnen werden.
Im November waren es Otmar Hund, Hugo Nagel und Konrad Huber, die mit herrlichen Farb-Dia-Serien einen Clubabend gestalteten. Mit Stimmungsbildern von Bergen und Seen, aber auch mit Makroaufnahmen von Pflanzen und kleinen Lebewesen aus Wald und Flur konnten die drei ihr Publikum begeistern.
Mit Hinweisen auf die gewinnbringenden Altpapiersammlungen und dem Vermerk, dass es immer dieselben Mitglieder unter den 23 Aktiven waren, die sich bei den Vereinsabenden und den Arbeitseinsätzen einfanden, endete für den Chronisten auch dieses Jahr der Vereinsgeschichte.

1971   -   Zwölf Mitglieder und der Bürgermeister waren bei der Generalversammlung am 16.01. anwesend, die wieder im Gasthaus „Rebstock“ in Furschenbach abgehalten wurde, und die den Jahresbeginn für die Clubarbeit markierte. Vorsitzende Klumpp hob besonders auf den im vergangenen Herbst ausgeschriebenen Fotowettbewerb unter den Clubs aus Kappelrodeck, Offenburg, Oberkirch und Achern ab, an dem sich Kappler Mitglieder mit einer großen Anzahl von schwarz-weiß-Aufnahmen und Dias beteiligt hatten. Er erhoffte sich davon ein wachsendes Interesse am schönen Hobby des Fotografierens, besonders auch bei der Jugend, die einfach nicht den rechten Zugang zum Club finden wollte. Doch man gab nicht auf und steckte sich ein hohes Ziel, „… um den Mitgliederzuwachs weiter zu fördern …“: Jedes Mitglied sollte im Verlauf des Jahres ein neues Mitglied werben! Erstmals wird im Protokoll dieser Generalversammlung von einer guten Finanzlage berichtet, lag das am neuen Kassier?
Bürgermeister Hausmann äußerte sich lobend über den Club und seine Aktivitäten, dankte für die Chronistenarbeit im Großen und im Kleinen und sicherte der Vorstandschaft sein offenes Ohr in Vereinsangelegenheiten zu.
Mittlerweile war es Zeit, an das anstehende 10-jährige Jubiläum zu denken und dessen Vorbereitung in Angriff zu nehmen, wozu auch eine Fotoausstellung gehören sollte. Außerdem sollten die bereits häufig genannten Leihvorträge weitergeführt, eine Umlaufmappe mit Fachliteratur und ein Bild zur Beurteilung unter den Mitgliedern herumgereicht und Themenbesprechungen durchgeführt werden. Man war mit einem straff organisierten Programm unterwegs und damit auf einem guten Weg. Bis Ende Mai standen sechs Dia-Vorträge, ein Dia-Abend sowie zwei Lehrabende auf dem Mitteilungsblatt, das der Vorstand seinen Mitgliedern zukommen ließ. Ein Abendspaziergang durch Baden-Baden, selbstverständlich mit Kamera und Stativ, und ein Ausflug nach Straßburg sorgten für willkommene Abwechslung im Cluballtag. Die Dia-Vorträge wurden teils von Clubmitgliedern gestaltet, teils waren es Leihvorträge.
In einer Vorstandssitzung am 02.08. wurden mit der Programmfestlegung die Weichen für das 2. Halbjahr gestellt, vier Dia-Vorträge von Clubmitgliedern, ein Besuch bei den Fotoamateuren in Offenburg, ein Diskussionsabend, eine Familienwanderung, ein Schmalfilmabend, ein Treffen zur Vorbereitung von Bildern für den Schwarzwald-Bodensee-Wettbewerb und ein weihnachtlicher Clubabend waren geplant und wurden auch verwirklicht, wie den Berichten des Protokollbuches zu entnehmen ist. Darin nimmt besonders die Beschreibung der sorgfältig vorbereiteten und mit großem Erfolg durchgeführten Familienwanderung, die den insgesamt 20 teilnehmenden Kindern gewidmet worden war, breiteren Raum ein. Aber auch der Schmalfilmabend unter Mitwirkung des evangelischen Vikars Lanzenberger, der zwei „… sehr gut gelungene Schmalfilme zeigte …“ findet lobende Erwähnung in der Jahreschronik. Über weitere Aktivitäten des Clubs ist im Detail nichts weiter aufgezeichnet, denn dem Schriftführer war es „… infolge anderweitiger Arbeitsüberlastung kaum möglich, bei den einzelnen Vereins- und Vortagsabenden dabei zu sein …. und darüber ein genaues Protokoll zu führen.“
Somit bleibt das Endes dieses Clubjahres in gewisser Weise im Ungewissen, doch dürften die traditionellen Aktivitäten wie gewohnt durchgeführt worden sein.