Am 18.07.2016 war um 18 Uhr Abfahrt nach Baden-Baden, wo uns Clubmitglied Bernd Weigel zu einem Abend­­­spaziergang unter dem Motto „Bäume“ erwartete.

Seine Führung zum Thema Bäume begann mit der Information über die Geschichte der Villa Schriever (erbaut 1867), dem heutigen Sitz der Stiftung Frieder Burda, gekennzeichnet durch die Darstellung einer riesigen Rosenskulptur von Isa Gezken. Daneben begann eine Allee mit wohlriechenden Silberlinden, wo wir einiges über das Für und Wider der Gestaltung von Alleen erfuhren. Durch das konstant minimale Gefälle von Lichtental her, erläuterte Herr Weigel die Problematik der Anlage eines künstlichen Sees (Bürgerwunsch) auf den Klostermatten. Die Klosterwiese mit sanften Erhebungen ist eine große Freifläche im südöstlichen Teil der Lichtentaler Allee. Ursprünglich gehörte die Klosterwiese zum Kloster Lichtenthal und wurde von diesem landwirtschaftlich genutzt. In den Jahren 1975 bis 1976 wurde sie dann in einen Landschaftsparkt umgestaltet. Die Klosterwiese ist von Reitwegen durchzogen. Ein Teil der Klosterwiese ist für Hunde freigegeben, die hier ohne Leine herumtollen dürfen. Gelegentlich wird die Wiese für Feste und Freilichtkonzerte genutzt.

Entlang der Oos mit ihren Schwellen erfuhren wir viele interessante Details über den Tunnelbau zum Teil unter der Oos durch mit Auslagerung der Gönneranlagen, Ab- und Aufbau der Hermann-Sielcken-Brücke, terminliche Vorgaben durch die Bedeutung der anliegenden Tennisplätze, finanzielle Gründe für die Entfernung der Minigolfanlage, unterirdischer Bau der Küche von Brenner's Parkhotel, Baumpatenschaften durch Sponsoren im Bereich der Lichtentaler Allee, sowie die Gründe für die Pflanzung bestimmter Bäume nach Sturmschäden. Oberstes Ziel von Herrn Weigel zu Zeiten seiner Tätigkeit als leitender Ingenieur des Gartenbauamtes war die Erhaltung der vorhandenen Bäume, z.T. durch Stützpfeiler oder sogar durch Errichtung eines Absperrgitters.
Im Bereich der Kolonnaden vor dem Kurhaus wurde uns die mehrmalig notwendige Neupflanzung der Rosskastanien erläutert, bedingt durch die Gasleitung, die darunter durchführt. Vor dem Kurhaus wurden wir auf die Wellen, die den Weg stetig durchkreuzen, aufmerksam gemacht. Durch die schwingende Decke auf der Tiefgarage und geringe Erdaufschüttung von 45 cm kehren diese Wellen ständig wieder. Im Bereich des Weges in der Kastanienallee, die die Parkanlage vor dem Kurhaus unterteilt, konnten wir deutliche Unterschiede in der Entwicklung des Wurzelbereichs erkennen, da die Erdaufschüttung Richtung Trinkhalle dort immerhin 80 cm beträgt.

Der Rückweg führte uns vorbei am Kurhaus, wo gerade die Gaslaternen zum Leuchten gebracht wurden, am Theater, an den Museen LA8 und Frieder Burda. Zum Abschluss dieser außergewöhnlichen Führung lud uns Herr Weigel zu einem sommerlichen Getränk und Snack auf seine Terrasse, wo er unser aller Dank für den schönen Abend entgegen nehmen konnte.