Die Halle brummt wie ein Grizzly Willi Weitzel lockte Hunderte Kinder und deren Eltern mit seinem lebhaften Vortrag in die Achertalhalle

Bericht aus der Mittelbadischen Presse vom 7.11.2018 von Berthold Gallinat Kappelrodeck.

So einen witzigen Auftakt zu einer Multivisionsschau wie am Sonntagabend in der Achertalhalle hat der Film- und Fotoclub Kappelrodeck als Veranstalter in all den Jahren noch nicht erlebt. Ebenso wenig eine so riesige Besucherzahl an Kindern. Willi Weitzel war zu Gast, die Kinder kennen ihn vom TV-Sender Kika.

Die Achertalhalle war proppenvoll mit Kindern und ihren begleitenden Erwachsenen. Aber es war kein Wunder, denn Reporter und TV-Moderator Willi Weitzel war zu Gast und zeigte beim Film- und Fotoclub seine Multivision »Willi’s wilde Wege«. Sie wurde zum Erlebnis, was mit viel Spaß verbunden war. Noch in der Badewanne? Zunächst war aber kein Willi zu sehen. »Hallo und herzlich Willkommen. Seht ihr mich?«, rief eine Fistelstimme zur Begrüßungin die Achertalhalleunddas Publikum musste sich richtig anstrengen, um die winzige Ameise auf der Riesenleinwand vorn auf der Bühne zu entdecken. Per virtueller Lupe vergrößert kündigte sie den Star des Abends an, aber der lag erstaunlicherweise, wie das Eingangsbild auf der Leinwand zeigte, noch in der Badewanne. Mit frenetischen Rufen sorgten die Kinder aber dafür, dass er Momente später schon durch die Halle zur Bühne spurtete, und damit konnte die Multivision beginnen.

Der erste wilde Weg führte Willi Weitzel nach Kanada. Dort wollte Willi Grizzlys fotografieren, aber zuerst vermittelte er seinem Publikum auf witzige Weise, dass es gar nicht so einfach ist, als Hobbyfotograf das perfekte Tier Foto zuschießen. Und so zeigte er, wie er als Azubi beim erfahrenen Tierfotografen Konrad Wothe zunächst in die Lehre gehen musste, weil seine eigenen, ersten Versuche gerade mal ein gutes Foto von einer Schnecke zusammenbrachten. Ein vorzüglicher Erzähler Schließlich war es aber so weit, das Kanada-Abenteuer begann und die Foto Jagd auf Grizzlys endete erfolgreich. Dabei wurde jedem klar, der ihn bisher nicht kannte, warum er so beliebt ist. Weitzel ist ein schelmischer und vorzüglicher Erzähler. Er ließ die Kinder an seiner eigenen Neugier, an lustiger Unbeholfenheit und auch an Ängsten teilhaben und lockerte zwischendurch seinen Vortrag auf, indem er die Halle aufforderte, lautstark und mit Hingabe das Brummen eines Bären nachzuahmen.

Der Schalk saß Weitzel jederzeit im Nacken und so lösten sich Spannung und Erwartung immer wieder in herzlichem Lachen auf. Aber Weitzel griff auch ernste Themen auf, schilderte empathisch die Folgen der Dürre in Nordafrika und brachte sie in den Zusammenhang mit dem Klimawandel. Dabei dozierte er nicht, sondern ließ die Menschen vor Ort selbst sprechen und vermittelte authentisch Lebenswirklichkeit. Nach den Reisen nach Kanada und Afrika ging es wieder zurück in deutsche Lande.

Weitzel ließ miterleben, dass man »wilde Wege« auch in der Heimat einschlagen kann. Dass er schwimmend den Ammersee durchquerte, bildete den einen Beleg dafür. Sein Weg ohne Handy und ohne Geld nach Hause von einem unbekannten Ort in Deutschland war das andere Abenteuer. Die zwanzig-minütige Pause zwischen den Vorträgen verdoppelte sich, denn schließlich wollte keiner seiner zahlreichen Fans ohne ein Autogramm von Willi Weitzel nach Hause gehen.